Unser pädagogischer Ansatz
Wir möchten in unserem WaldorfHaus einen Lebensraum schaffen, in dem das Kind sich in seinem Wesen angenommen, beschützt, wohlbehütet und geborgen fühlt.
Das Kind braucht Hülle, vor allem in Form von unserer Liebe, Fürsorge und selbstloser Zuwendung. Aber auch in Form von altersgemäßer Beschäftigung und Tätigkeit. Es braucht einen rhythmisch gestalteten Tagesablauf, um sich in seinem Körper zu beheimaten und diesen gesund auszubilden und zu entwickeln.
Wichtig sind hierfür lebensfreudige und tatkräftige Erwachsene, die ihm sinnvolle, nachahmenswerte Eindrücke vermitteln und eine sinnvoll gestaltete Umgebung, an der es wachsen und reifen kann.
Einen Schutzraum als soziale Wärmezone, einen Schutzraum des freund(schaft)lichen Denkens aneinander, des Interesses füreinander zu schaffen gegen die Kälte der Zeit, ist mindestens genauso wichtig wie schöne Farben, schöne Musik, schöne Spielmaterialien.“
(Henning Köhler)
In den ersten sieben Lebensjahren ist das Kind ganz Sinneswesen, verbindet sich mit allem, was es umgibt und erfährt die Welt durch das Miterleben und Tun. Es lernt durch die Sinnestätigkeit, Wahrnehmung und Orientierung an gelebten Vorbildern. Als Willenswesen kommt es mit absolutem Urvertrauen, grenzenloser Liebesfähigkeit und Hingabe an seine Umwelt zur Welt und hat die Fähigkeit sich vollkommen mit seiner Umgebung und mit den ihm vertrauten Menschen zu verbinden und sie nachzuahmen.
Die Persönlichkeit des Erwachsenen ist die bildende Umgebung des Kindes. Das Kind nimmt dabei nicht nur Gesten und Mimik, sondern auch die innere Haltung, Wahrhaftigkeit, Stimmungen und die Gesinnung der Menschen wahr. Seine Freude und die Liebe, mit denen der Erwachsene die Dinge tut und sich mit ihnen verbindet, nimmt das kleine Kind tief in sein Inneres auf und und somit wirken sie bis in seine Leibbildung hinein. In dieser Zeit sind Tätigkeiten wichtig, die sinnvoll aus dem Leben geschöpft und überschaubar sind sowie vom Kind nachvollzogen werden können.
Aus der Erwartungshaltung des kleinen Kindes heraus und unserem Wunsch, es gut auf seinem Weg zu begleiten, erwächst uns als beispielgebendem Erwachsenen die große und verantwortungsvolle pädagogische Aufgabe die Welt – und auch uns selbst jeden Tag von Neuem ein Stück vorbildhaft und nachahmenswert werden zu lassen.
Ein täglicher, wiederkehrender Rhythmus, Rituale, das Feiern von Festen und ein freudiger Alltag, schenken dem Kind Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit, so dass es sich gut in das Leben eingebettet fühlt. Dies versuchen wir im Haus zu pflegen. So unterstützt ein Rhythmus, der sich an den Bedürfnissen des Kindes orientiert, die gesunde Entwicklung, stärkt seine Lebenskräfte und hilft ihm, sich in der Welt einzuleben und sich mit ihr zu verbinden. Die Wiederholung vertieft Eindrücke und Erlebnisse, gibt dem Kind Sicherheit, Halt und Orientierung. Gute Gewohnheiten werden ausgebildet und gepflegt. Der Rhythmus stabilisiert, kräftigt und vitalisiert die Lebensprozesse. Durch gute Gewohnheiten muss weniger erklärt, erläutert und argumentiert werden.
Ein rhythmisches Leben kann der Reizüberflutung und dem Reizhunger unserer Zeit entgegen wirken.
Das Kind erlebt die Welt mit all seinen Sinnen und soll sich bei uns mit ihnen auf vielfältige Weise erfahren und üben dürfen. Das reichhaltige Naturmaterial bietet eine Vielzahl fein nuancierter Sinneseindrücke – zarte Farbabstufungen, Gerüche, Tasteindrücken – wie es kein industriell gefertigtes Spielzeug bieten kann. Beim Mitwirken von sinnvollen, nachvollziehbaren und lebensnahen Tätigkeiten kann das Kind sinnlich Zusammenhänge begreifen und verstehen. Wir ermöglichen ein reiches Bewegungsangebot und tägliches Spiel im Freien in unserem Garten. Für das Kindergartenkind einmal wöchentlich im Wald und den Wiesen am Gögerl. Der Reigen, Kreis-Singspiele, Finger- und Handgestenspiele und die einmal wöchentliche Eurythmie im Kindergarten ergänzen die Bewegungsvielfalt. Das Kind kann seinen Körper erfahren, begreifen und differenziert ausbilden. Es erlebt sich in seiner zunehmenden Geschicklichkeit, Kraft und Selbstsicherheit. Das ansprechende, freilassende Spielmaterial, die künstlerischen Angebote, das Singen und Musizieren, das Mitwirken bei der Essenszubereitung und die harmonisch gestaltete Umgebung wirken anregend auf die Sinne des Kindes.
Die wiederkehrenden Jahreszeiten und Jahresfeste geben dem Jahr ihre zeitliche Ordnung und das Kind hat die Möglichkeit die großen Rhythmen zu verinnerlichen und erwartungsvoll auf ein Fest hin zu leben.
Durch die Jahresfeste ist es dem Kind möglich, eine natürliche religiöse Stimmung zu empfinden. Jedes Fest wird mit dem Kind gemeinsam vorbereitet und im Reigen, in Liedern, in Puppenspielen, Fingerspielen, Sprüchen und Geschichten miterlebt. Das gemeinsame Feiern bildet den gemeinschaftlichen Höhepunkt eines jeden Festes. Die Stimmung eines jeden Festes spiegelt sich auch in der Raumgestaltung, wie dem Jahreszeitentisch und dem Blumenschmuck wider. Dadurch werden die Prozesse der Natur verstärkt für das Kind erlebbar. Am Wechsel der Jahreszeiten erlebt das Kind die Vorgänge in der Natur in lebendiger und tiefer Weise.
Familien aller Nationen und Religionen sind in unserem Haus willkommen! Wir sind christlich geprägt und feiern die christlichen Jahresfeste, sind aber nicht konfessionell gebunden.
Wir stellen uns vor
Das Team des WaldorfHauses
In unserem Haus arbeiten pädagogisch ausgebildete Fachkräfte, die sich besonders durch ihre Herzenswärme und ihr besonderes Engagement auszeichnen. Die Arbeit im Team gründet auf den Prinzipien einer kollegialen Zusammenarbeit. Gegenseitiger Respekt, persönliche Wertschätzung und Offenheit sind uns in allen Bereichen der Arbeit ein wichtiges Anliegen. Ein Großteil unseres Erzieherteams hat zudem zusätzlich Waldorfausbildung.
Unser Angebot runden eine Musiklehrerin für Saiteninstrumente und eine Eurythmistin ab.
Unser Vorstand
Unser Vorstand besteht aus gewählten Eltern.
Er ist unter vorstand@waldorfhaus-weilheim.de zu erreichen.
Wir sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein „Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Weilheim e.V.“
Geschichte des WaldorfHauses
Eine hoch motivierte Gruppe von Eltern fand sich vor nunmehr über 25 Jahren zusammen, einen Waldorfkindergarten in Weilheim zu gründen. Ihre Motivation war gegründet auf der tiefen Überzeugung, dass die Waldorfpädagogik auf den Grundlagen des anthroposophischen Menschenbildes Rudolf Steiners ihren Kindern und den Kindern nachfolgender Generationen eine Atmosphäre bieten kann, die ihre natürlichen Anlagen auf achtsame und zurückhaltende Art und Weise zutage fördert sowie eine positive kindliche Entwicklung besonders begünstigt.
Mit großem Eifer scheute man in den Jahren vor der Gründung keine Mühe, das Gründungskapital u. a. durch das Ausräumen der eigenen Keller und den Verkauf ihres Inhalts auf Flohmärkten zusammenzutragen.
Zu einem anfangs eingruppigen Kindergarten, kamen über die Jahre erst eine Kinderkrippengruppe und dann eine weitere Kindergartengruppe hinzu.
Elternmitarbeit und Arbeitskreise
Unser Kindergarten basiert allein auf der Initiative von uns Eltern. Er wurde von einer Gruppe von Eltern auf der Basis eines Vereins gegründet und wird seitdem von Eltern getragen. Alle Belange dieses doch ansehnlichen „Haushaltes“ liegen in den Händen von uns Eltern. Das bedeutet geteilte Arbeit und stetiges gemeinsames Gestalten für unsere Kinder.
So fallen Arbeiten zur Instandhaltung des Hauses, Reparieren von Spielsachen oder kleinere Handwerksarbeiten an. An gemeinschaftlichen Terminen im Jahr wird der Garten auf Vordermann gebracht und für die Kinder liebevoll hergerichtet. Diese Termine sind sehr beliebt, da alle Familien gemeinsam anpacken und viel Freude dabei haben.
Für unseren jährlichen Martinsbasar wird im Vorfeld viel gebastelt, gehäkelt und gewerkelt. Es entstehen wunderschöne Spielsachen und Deko-Elemente, die immer sehr bewundert werden.
Jede Familie hat die Möglichkeit sich auf vielfältige Art und Weise einzubringen.
Die Arbeitskreise laden regelmäßig alle Eltern zur Mitarbeit an ihren jeweiligen Aktionen ein. Die gemeinsame Arbeit, zu der auch die Kinder gerne mitgebracht werden dürfen, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und kann immer wieder zu einer beglückenden Erfahrung werden. Zum Abschluss wird natürlich auch zusammen gegessen, genossen und sich unterhalten.
Grundverständnis der Elternarbeit
Unser WaldorfHaus wird durch das Zusammenwirken von allen Eltern, Vereinsmitgliedern und dem Personal getragen. Wir möchten das WaldorfHaus zu einem Ort machen, in dem Kinder und Eltern mit uns Gemeinschaft üben und erleben und entwickeln können.
Ziel unseres Zusammenwirkens ist es, die Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Pädagogen zu stärken, einen Weg zu gehen, der dazu einlädt, sich gemeinsam den uns anvertrauten Kindern zu widmen und gemeinsam das Kind während seinen ersten sieben Lebensjahren gut auf seinem Lebens- und Entwicklungsweg zu begleiten.